12.06.07

Weniger Demokratie!

Eigentlich tragen die Griechen ja an allem Schuld. Sie haben sie ja schließlich erfunden, die Demokratie. Und seitdem grassiert sie wie eine Seuche. Überall möchte das Volk mitbestimmen und bildet sich ein, auch überall das Recht dazu zu haben. Alles in allem ist das ja auch ganz ok, aber es gibt da einen Bereich, wo die Demokratie besser Hausverbot haben sollte - in den Kampfkünsten!

Nur ist das leider nicht so. Verbände, die auf dem Verein basieren, wählen ihre Vertreter und Vorstandsetagen. Vereine haben es vorgelebt. Nur in den dojos ist es noch nicht angekommen. Tatsächlich? Nein, denn indirekt über die Verbände haben diese irrwitzigen Auswüchse schon Fuß in den heiligen Hallen gefaßt. Dafür sollten alle Griechen lebenslänglich bekommen!


Aber was passiert denn so im einzelnen? Nehmen wir mal einen x-beliebigen Verband. Da wird von den "Vertretern" da oben alles entschieden, was das Übungsjahr ausmacht: Lehrgänge, Prüfungen, Kampfrichterausbildung etc. Oft kommt es vor, daß die Weisungen des eigentlichen Oberhaupts der Kunst übergangen, geändert oder uminterpretiert werden. Aus Kostengründen werden Veranstaltungen gestrichen und so weiter, und so fort.

Kampfkunstschulen und deren Verbände sind eine Art konstitutioneller Monarchie. An der Spitze steht derjemige, der die Kampfkunst entwickelt hat oder sie in einer langen Tradition weitergibt. Demokratie heißt (gerade in Deutschland) auch Einfluß auf die Lehre und die Tradition zu nehmen. Dabei bemerken diese Herren der Vorstände gar nicht, was sie der Kunst dabei antun, wie sie sie kastrieren. Es sind die Schubladendenker, die Richtlinienschreiber, die Planer, die Schulze, Schmidt und Müllers dieser Welt, die wider besseres Wissen ein kulturelles Erbe versauen.

In diesem Fall: Demokratie? Nein, danke. Es ist nur senseis Wort, das zählt!

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